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Ohne Hebammen geht es nicht

von Stefan Evertz am 07.05.10 um 0:00 Uhr |

Den Satz „Einmal im Leben braucht jeder eine Hebamme“ kenne ich schon etwas länger – und er ist ebenso banal wie wahr. Umso bedrückender finde ich die Tatsache, dass es absehbar immer häufiger vorkommen kann, dass im entscheidenden Moment einfach keine Hebamme da ist – besonders wenn man ausserhalb der Ballungsgebiete lebt.

Etwas mehr Hintergrund liefert die Begründung der gestern gestarteten E-Petition, die nach 2 Tagen bereits fast 70% der erforderlichen 50.000 Unterschriften bekommen hat (s.a. epetitionen.bundestag.de):

Steigende Haftpflichtprämien u. unzureichende Vergütung zwingen Hebammen zum Aufgeben der Geburtshilfe. Dadurch kann die flächendeckende Versorgung nicht mehr sichergestellt werden.

[…]

1992 waren freiberufliche Hebammen zu einer Jahresprämie von umgerechnet 179 €, incl. Geburtshilfe, versichert. Durch Verzehnfachung der Prämie (2370 €) bis 2009 sank der Anteil der Hebammen, die neben Schwangerenvorsorge u. der Betreuung im Wochenbett auch Geburtshilfe anbieten, auf 23%. Mit der Steigerung der Haftpflichtprämie für das Berufsrisiko Geburtshilfe auf 3689 € ab 1.7.2010 ist absehbar, dass sich die verbleibenden Hebammen aus dem Kernbereich ihres Berufes zurückziehen.

Das Problem betrifft freiberufliche u. angestellte Hebammen. Auch Angestellte müssen aus ihrem Gehalt eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen, weil Klinikträger zu niedrige Deckungssummen versichern. Durch Personalabbau steigt das Haftungsrisiko, weil Hebammen mehrere Geburten gleichzeitig betreuen müssen.

Ihr, die ihr diesen Artikel hier lest, habt den Erstkontakt mit einer Hebamme schon hinter euch. Aber vielleicht braucht ihr künftig selber noch mal die Dienste einer Hebamme. Oder Eure Kinder brauchen eine Hebamme. Insofern kann ich euch nur empfehlen, die Petition auch zu unterzeichnen – ich habe es gestern bereits getan.

Natürlich ist eine Unterschrift unter diese Petition nicht die Lösung der Probleme. Aber es kann ein wichtiger erster Schritt sein.

Danke für Eure Aufmerksamkeit.

Krankheit to go

von Stefan Evertz am 16.10.07 um 17:19 Uhr |

Zwischendurch ein kurzer Schnäuzer ins virtuelle Taschentuch: Ob das, was mich da seit ein paar Tagen flachlegt, eine heftige Erkältung oder ein grippaler Infekt ist, mag die Nachwelt klären. Sicher ist jedenfalls, dass sich auch in den nächsten Tagen hier im Blog nicht wirklich viel tun wird.

In Sachen „SocialCamp“ klackert zwar auch weiterhin im Hintergrund ab und zu eine Morsetaste, aber der nächste wichtige Meilenstein – eine eigene Website (inklusive Blog) – wird wohl doch erst Anfang nächster Woche erreicht werden. In Ergänzung zum SocialCamp-Account bei twitter.com gibt es aber jetzt zumindest auch schon mal einen Jaiku-Account (socialcamp.jaiku.com).

Insofern gilt: Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn es heißt …

Grippaler Effekt

von Stefan Evertz am 25.02.07 um 16:53 Uhr |

Die zurückliegende Woche dürfte wohl nicht als Highlight in die Familiengeschichte eingehen: Erst erwischte es Evy und dann erwischte es auch Mr. T und mich. Nun gibt es ja fast nichts, was die moderne (und alternative) Medizin nicht in den Griff bekommen würde. Und mittlerweile leuchtet das Licht der Genesung auch schon ziemlich kräftig – und nicht mehr nur schwach am Horizont.

Aber 40 Grad Fieber – das durfte ich persönlich nach mehreren Jahrzehnten der Fieberfreiheit lernen – sind in jedem Fall einfach nur mies 🙁 Und den daraus resultierenden einwöchigen Total-Ausfall würde ich wohl nicht mal meinem ärgsten Feind wünschen. Obwohl…

Desinfektionsgefahr (Wortschatz 3)

von Stefan Evertz am 23.11.06 um 10:37 Uhr |

Eigenwillige Wortkreationen wie die vielbeschworenen „Unkosten“ sind ja nicht neu – aber das vor kurzem zufällig bei einer Krankenhaus-Patientin mitgehörte Wort „Desinfektionsgefahr“ sorgt wohl für einen neun Maßstab in dieser Hinsicht. Google findet hierzu übrigens immerhin 52 Treffer (siehe auch www.google.de).

Und während ich noch darüber nachdenke, ob diese kleine „Verwechslung“ ein weiteres Mal die PISA-Ergebnisse bestätigt, kommt mir ein anderer Verdacht: Ob besagte Patientin vielleicht das Ergebnis mancher Reinigungsbemühungen des Krankenhaus-Personals meinte?

Und spätestens jetzt bleibt mir das Lachen im Halse stecken – denn treffender kann man das – zumindest mit einigen Putzversuchen verbundene – Risiko wohl nicht beschreiben 👿

Kinder-Kommerz und das Gesundheitswesen

von Stefan Evertz am 16.10.06 um 10:36 Uhr |

Die Versuche, die unsere Kinder zu kommerzialisieren, werden auch immer dreister.

Im April berichtete Nico Lumma über die „perfide Conny-Masche“, die rechtschaffene Eltern dazu nötigt, immer mehr Bücher aus der Conny-Reihe zu kaufen (siehe lumma.de inkl. Kommentare). Man kann hier also getrost von einer erfolgreichen Kooperation zwischen Verlagshäusern und dem Buchhandel sprechen.

Nun bin ich per Zufall bei Amazon auf einen weiteren Beleg einer solchen unheiligen Allianz gestossen. Diesmal hat sich offenbar Playmobil mit dem deutschen Gesundheitswesen verbündet:

Weihnachtsgrippe

Artikelbeschreibung: www.amazon.de

Ich mag mir gar nicht ausmalen, was da als nächste Stufe kommen mag… 🙄

Update 27.10.06, 10:39 Uhr
Auch wenn ich es schon als Kommentar angemerkt habe: Mittlerweile hat man offenbar auch bei Amazon den Namen entdeckt und korrigiert. Schade eigentlich 😈