Den lieben langen Tag hat unsereins mit Sprache zu tun. Es sind Worthülsen dabei, und auch Begriffe, die binnen kürzester Zeit einen Gewinner beim Bullshit-Bingo hervorbringen würden. Es sind viele Worte, sehr viele, und manchmal auch Textbausteine. Es sind gechattete Worte, getwitterte Worte, gebloggte und gemailte Worte. An manchen Tagen fühlt man sich ganz leer, so viele Wortwellen hat man den ganzen Tag wogen lassen.
Man sagt „Haben Sie sich den Vorschlag mittlerweile schon mal ansehen können?“ statt „So ein Scheiß – erst soll da spätestens gestern was vorliegen und dann rühren Sie sich tagelang nicht!“. Man liest lange und wohlgesetzte Texte, die einen von der Bedeutung der jeweiligen Vision überzeugen sollen, und die nur kaschieren sollen, dass der Autor nicht an einer anderen, kritischen Meinung interessiert ist. Man liest Texte mit guten, aber komplexen Gedanken und noch komplizierteren Worten.
Und dann stolpert man über Worte wie „ehrenhaft“ und „beherzt“ oder auch „klug“. Und sie sollen etwas beschreiben, das mit einem selbst zu tun hat. Fast unmodische, einfache Worte. Einfache Sprache. Und einfach schön.
Danke.