Schlagwort-Archive: datenschutz

Google Desktop: Doppel-Agent 003 auf der Suche (Update)

von Stefan Evertz am 13.02.06 um 11:32 Uhr |

Logo 'Google Desktop' Am 9. Februar hat Google eine Beta-Variante der neuen Version 3 von „Google Desktop“ veröffentlicht (Download Beta-Version 3: desktop.google.com[1], englisch; Download Version 2: desktop.google.de). Diese sog. „Desktopsuche“ durchsucht alle Dateien auf dem Computer (=“Desktop“) des Benutzers und bietet somit die Chance, die zahllosen Daten wiederzufinden, die sich heutzutage auf unseren Computern ansammeln (siehe auch „Copernic Desktop Search – Herr der Daten-Massen„).

Für durchaus nachvollziehbare Aufregung hat nun eine neue Funktion bei dieser Software gesorgt: Mit der Funktion „Search Across Computers“ können Daten auch über mehrere Computer hinweg gesucht werden (z.B. auf dem Haupt-PC und dem Notebook). Hierzu werden die Daten zentral auf den Google-Servern gespeichert (siehe auch Privacy Policy unter desktop.google.com[2]):

The Google Desktop application indexes and stores versions of your files and other computer activity, such as email, chats, and web history.
(…)
If you choose to enable Search Across Computers, Google will securely transmit copies of your indexed files to Google Desktop servers, in order to provide the feature.

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Das vernetzte Glashaus

von Stefan Evertz am 03.02.06 um 6:44 Uhr |

Ich bin immer noch etwas fassungslos: Ein Holländer hat sein komplettes Haus vernetzt – und macht nicht nur sämtliche „Leistungsdaten“ öffentlich: www.bwired.nl

Hier kann man die „wirklich wichtigen“ Daten abrufen, zum Teil mit Diagrammen:

  • Wie oft und wie lange die Tür des Kühlschranks geöffnet ist
  • Wie oft die Toilettenspülung betätigt wurde
  • Wie oft der Wäschetrockner benutzt wurde
  • Wann und wo das Licht an- bzw. ausgeschaltet wurde
  • Wer wann und wie lange angerufen hat

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Rechte eines Blogdienst-Anbieters

von Stefan Evertz am 29.01.06 um 14:16 Uhr |

Dirk Olbertz berichtet, dass er in seiner Eigenschaft als Betreiber des Blogdienstes „blogger.de“ von Mario Dolzer angeschrieben wurde, und gibt auch das entsprechende Schreiben wieder:

unter lanu.blogger.de werden unwahre und mein Persönlichkeitsrecht verletztende Behauptungen über mich aufgestellt. Unter dieser Subdomain wird keine Anbieterkennung gem. § 6 TDG vorgehalten, so dass Ansprüche nicht gegen den Verantwortlichen dieser Subdomain direkt geltend gemacht werden können.
Ich muss Sie daher bitten, mir die ladungsfähige Anschrift dessen mitzuteilen, dem Sie diese Subdomain zur Nutzung überlassen haben.

Udo Vetter kommentiert unter www.lawblog.de:

Dumm für Herrn Dolzer, dass Dirk Olbertz Diensteanbieter ist. Und als solcher das Telekommunikationsgeheimnis beachten muss. Darunter fallen auch die Daten der Nutzer. (…)

Diensteanbieter wie Dirk Olbertz trifft – nur – die Pflicht, rechtswidrige Beiträge zu entfernen, nachdem sie auf diese hingewiesen worden sind. Leider will Mario Dolzer aber nicht mitteilen, was an lanus Äußerungen unwahr ist.

Erfreulich, dass Diensteanbieter offenbar nicht nur Pflichten, sondern auch gewisse Rechte haben – sofern die betreffenden Inhalte nicht rechtswidrig sind. Der Kommentar von Udo Vetter macht jedenfalls Hoffnung, dass hier der „juristische Weg“ vermieden werden könnte…

(via www.olbertz.de)

Google schwankt zwischen gut und böse (Update)

von Stefan Evertz am 25.01.06 um 16:33 Uhr |

Gerade noch stand Google als „eher gut“ da, als man dort vor einer Woche die Anfrage des US-Justizministeriums ablehnte, Daten über eingegebene Suchwörter und indizierte Websites herauszugeben. Besonders fiel dabei das ausdrückliche Lob der Bürgerrechtsorganisation „Electronic Frontier Foundation“ für diese Haltung auf (siehe auch im englischen original unter www.eff.org sowie bei www.heise.de[1] und www.golem.de[1]), während sich der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar in einem Interview besorgt über die „Begehrlichkeiten nach Suchanfragen“ äußerte (siehe auch www.heise.de/ct). Yahoo und andere Mitbewerber von Google waren da im Hinblick auf die Herausgabe der Daten weit weniger zurückhaltend (siehe auch www.spiegel.de).

Der passende Kommentar zur usprünglichen Anfrage des US-Justizministeriums ist übrigens bei www.spreeblick.com zu finden:

Ich hingegen möchte von der US-Regierung wissen, welche Pillen die Beamten im Laufe einer Woche eingenommen haben und fordere Einsicht darüber, wieviele Tassen bei der Suche in ihrem Schrank gefunden werden. Das würde mir erstmal reichen.

Nun wogt aber offenbar eine Welle der Kritik auf den Suchmaschinenanbieter mit dem inoffiziellen Leitspruch „Don’t be evil“ (deutsch:“Sei nicht böse“, siehe auch www.nzz.ch) zu, nachdem die im Rahmen der neuen chinesischen Suchmaschine „google.cn“ praktizierte Zensur bekannt wurde (z.B. durch einen Bericht bei www.heise.de[2]):
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Integration von ‚ping‘-Feature in Firefox umstritten

von Stefan Evertz am 19.01.06 um 12:39 Uhr |

Wie beim Firefox-Entwicklers Darin Fisher auf weblogs.mozillazine.org/darin (englisch) nachzulesen ist, wurde in der aktuellen Entwickler-Version 1.6a1 von Firefox eine neue Funktion realisiert, die bereits für Diskussionen gesorgt hat – und vermutlich noch weitere Kreise ziehen dürfte:

Im Kern geht es darum, dass Firefox künftig beim Klick des Benutzers auf einen Link ein „Ping“ an die Ausgangs-Website schickt, sofern die HTML-Syntax dies vorsieht:

<a href="#" ping="https://www.hirnrinde.de">Link</a>

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