Genusscamp?

von Stefan Evertz am 25.11.08 um 12:25 Uhr |

Der Begriff des „Foodcamp“ für ein BarCamp, bei dem die Verpflegung besonders lecker ist, machte ja schon mehrfach die Runde. Dort war aber bisher immer ein externer Catering-Service oder die jeweilige Küche / Kantine des jeweiligen „Gastgebers“ im Einsatz. Abgerundet wurden diese Bemühungen durch diverse Sponsoren, deren Produkte verkostet werden konnten (z.B. Saft, Kaffee, Tee, Schokolade, Wein).

Angeregt durch eine eben stattgefundene Diskussion via Twitter stellt sich mir aber (und offensichtlich auch anderen) die Frage, ob man hier nicht noch einen Schritt weitergehen könnte. Neben einer thematischen Focussierung der Sessions auf das Thema „Food / Genuss (im Web 2.0-Kontext)“ würde es sich doch eigentlich anbieten, sich auch (gemeinsam) „physisch“ mit dem Thema und den Produkten auseinanderzusetzen – also auch wirklich etwas zu kochen bzw. zuzubereiten (oder für die Nichtköche: Abspülen). Und immer daran denken: Auch gemeinsames Kartoffelschälen ist Networking 😉

Nun aber mal Scherz beiseite: Macht die Idee Sinn? Besteht Interesse? Wer möchte mitorganisieren? Das Kommentarformular steht unten bereit und freut sich auf Eure Rückmeldungen 🙄

32 Gedanken zu „Genusscamp?

  1. björn

    die Idee finde ich super, nur die Verknüpfung zu Web(2.0) ist mir noch gar nicht klar. Soll es auch inhaltlich um bestimmte Dinge gehen? Vorstellen von Genuss-Seiten wie sonntagmorgen, mymuesli o.ä.?

  2. Nils Hitze

    Muss denn immer alles mit dem Web 2.0 verknüpft sein?

    Aber wenn schon dann halt Chefkoch einladen, Weinblogger und eben die Mass Customizer.

    Finde die Idee gut, ist halt mal was anderes.

  3. Dagger

    Das klignt ganz lecker. Gute Idee! Da wäre ich gerne dabei 🙂

    Die schiere Anzahl an erwarteten Teilnehmern wäre sicher mindestens in einer Großküche unterzubringen. Wie und wo schält man Kartoffeln für 300 Leute?

    Zum Glück kann ich etwas kochen 😉

  4. Stefan Evertz Beitragsautor

    @Björn: Seiten-/Projektvorstellungen könnten sicherlich einen Aspekt darstellen, wobei dabei das gemeinsames „Herumspinnen“ bzw. Verbessern ein wesentlicher Aspekt sein könnte.

    Es gibt m.E. viele Aspekte im Food-/Genuss-Bereich, die grundsätzlich auch für andere „Branchen“ interessant sind (eCommerce, Support bzw. Kundenbetreuung, Community-Management, etc.) und bei denen „Web 2.0“-Elemente hilfreich sein könnten. Themen dürfte es da jedenfalls genug geben 🙂

    @Nils Hitze:
    Mein erster Gedanke zu deiner Frage war: Wir können uns ja nicht nur zum Fressen und Saufen treffen ;-D Wobei ich damit natürlich potentielle Sessions keinesfalls als Alibi verstehen möchte. Der beschriebene Teilnehmerkreis klingt jedenfalls schon mal spannend und sinnvoll. Und mich würde jedenfalls interessieren, wie und mit welchem Aufwand man personalisiert Müsli herstellt…

    Insgesamt müsste der Rahmen sicherlich kleiner als bei einem normalen BarCamp (mit 200+ TeilnehmerInnen) ausfallen. Ansonsten wird das eine schmerzhafte Mammutversion von „Unter Volldampf“ (oder wie heißt die Kochsendung bei Vox?).

  5. Stefan Evertz Beitragsautor

    @Dagger:
    Wie eben schon geschrieben, wird es schwierig bis unmöglich sein, irgendwo 300 Leute unterzubekommen, die dann auch aktiv mitmachen können. Aber das muss auch nicht sein (und würde ich mir da auch eher nicht vorstellen). Vielleicht eher 100? Oder maximal 150? Keine Ahnung, was meint ihr?

  6. björn

    @stefan
    in diesem fall würde das sehr von der Location abhängig sein. Ein Ort, wo man Zugriff auf eine industrielle Großküche hat, erlaubt dann eben 100 oder 150 Teilnehmer (wobei man dann das Chaos in der Küche gut kontrollieren muss…). Alles andere dürfte mit mehr als 50 Teilnehmer unmöglich werden.
    Ggf. kann man das aber auch durch das Programm abfedern, in dem man über den Tag verstreut immer wieder kleine Snack-Runden oder Verköstigungen einbaut, so gibt es keine ‚Hochzeit‘ mit Festmenü.

  7. Stefan Evertz Beitragsautor

    @björn:
    Die Idee mit den kleineren Gruppen finde ich gut – quasi verschiedene Sessions. Und das müsste sich eigentlich skalieren lassen auf maximal 150 Teilnehmer, sofern das mit dem Aufräumen zwischen den Koch-Sessions klappt.

  8. Matthias

    Das ist wirklich ganz witzig – die Idee zu einem Genusscamp gibt es bei ein paar von uns Food- und Weinbloggern schon etwas länger. Wir hatten immer gedacht, da gäbe es potentiell wenig Interesse, weil die Foodblogger eher weniger mit BarCamps etc. zu tun haben – obwohl es da ganz schön viele gibt!
    Aber dass auch die „normalen“ Barcamper so genuss-affin sind, wie es sich jetzt hier zeigt, daran hatten wir überhaupt nicht gedacht! Und wenn man unter den Foodbloggern ein wenig trommelt, vermischen sich die zwei Welten vielleicht mal – das wäre ja auch ganz spannend..

  9. Pingback: Viva-Vino Biowein Blog

  10. Stefan Evertz Beitragsautor

    @Matthias:
    Die bisherigen Ãœberlegungen zu einem Food- oder einem Genusscamp habe ich offenbar komplett verpennt – danke für die Ergänzung.

    Ich kann mir ansonsten schon vorstellen, dass nicht alle BarCamper „genuss-affin“ sind (bzw. nicht alle dafür ein Wochenende opfern wollen). Aber angesichts der denkbaren Teilnehmerzahl (100? 150?) sollte eine ausreichend motivierte Gruppe zusammenkommen 😉

    Und die Berührung zwischen diesen beiden Welten (sofern da überhaupt eine Trennung möglich ist), fände ich ebenfalls spannend 🙄

  11. Jan Theofel

    Wie Matthias bereits geschrieben hat, gibt es erste Gedanken über ein Foodcamp bereits seit dem Blog trifft Gastro im Januar diesen Jahres. Ganz ausgereift ist die Idee noch nicht, ging damals aber in eine etwas andere Richtung als von dir hier skizziert.

    Wirklich für alle Teilnehmer selbst kochen halte ich für nicht sinnvoll realisierbar. Wir hatten sowas für Stuttgart kurzzeitig in Erwägung gezogen, aber dann schnell wieder verworfen. Kostentechnisch hätte es sich zum Catering gar nicht so viel gegeben. Aber die Organisation ist extrem aufwendig, wenn man das auch noch selbst machen will.

    Auch würde es bei einer Konzentration hierauf eher zu einem Kochcamp mutieren wobei dann aus meiner Sicht der eigentliche Wissens- und Erfahrungsaustausch auf der Strecke geblieben wäre.

    Das von uns angedachte Konzept, an dem sich auch Theo und Thomas von genussblogs.net beteiligen wollten, war ein Genusscamp mit der Kombination von praktischen und theoretischen Sessions. Hierfür würde sich z.B. eine Hotelfachschule anbieten. Man könnte theoretischen Hintergrund z.B. über Erhährungswissenschaft, Beschaffung von ausgefallenen Zutaten/Kochutensilien/Kochbüchern, etc. kombinieren mit praktischen Sessions z.B. Messerschleifen, spezielle Gar-/Kochtechniken etc. Dazu ließen sich sicher auch Firmen wie kochmesser.de ansprechen, dass sie nicht nur sponsern sondern solche Sessions auch aktiv anbieten.

    Insgesamt würde ich die Organisation sicherlich unterstützen, aber nicht hauptamtlich. Da bin ich dann wieder mit dem BC Stuttgart 2009 gut beschäftigt. 🙂

  12. Stefan Evertz Beitragsautor

    @Stefan Waidele: 😆

    @Jan Theofel:
    Ich halte es ebenfalls für schwierig (und auch nicht unbedingt erforderlich), dass ein Genusscamp komplett in Richtung Selbstversorger geht. Dazu habe ich persönlich auch zuviel Respekt vor der logistischen Herausforderung, die eine solche Vollversorgung mit sich bringen dürfte.

    Die Idee hingegen, dass die praktischen Sessions – zumindest zum Teil – einen „schmackhaften Mehrwert“ für die anderen Genusscamper hätten, finde ich nach wie vor recht spannend. Und scheint mir auch nicht so sehr von deiner Richtung abzuweichen.

    Im Bereich der eher theoretischen Sessions würde aber der m.E. zentrale Aspekt des BarCamp-Konzepts, das Mit- und Voneinander lernen, besonders zum Tragen kommen. Und hier greift dann wahrscheinlich der von Matthias angesprochene Aspekt der zwei Welten, die voneinander lernen könnten: Die Macher, die mit den Produkten arbeiten oder sie herstellen und vermarkten, auf der einen Seite. Und die „Web 2.0er“, die eher den Focus auf Marketing, Usability und das bunte Füllhorn der Web 2.0-Möglichkeiten haben, auf der anderen Seite.

    Ja, ich weiss, dass Grenzen zwischen den beiden Welten „in der Realität“ verschwimmen und das sich viele Menschen in beiden Welten bewegen. Dennoch glaube ich, dass da auf beiden Seiten noch viel Lern- und Optimierungspotential besteht – und im Spannungsfeld zwischen den beiden Polen Platz für (mindestens) ein interessantes Genusscamp ist 🙄

    Es freut mich jedenfalls, dass du die Organisation unterstützen möchtest. Selbst wenn du nur einen Bruchteil der Energie einbringen könntest, die du meines Erachtens in das erste Stuttgarter BarCamp gesteckt hast, wäre das für ein Genusscamp schon fast die halbe Miete 😉

  13. Pingback: Genusscamp: Dinner 2.0 | Sonntagmorgen Kaffee

  14. Pingback: Media-Blog » Blog Archive » Lust auf Genuss? Mach’ ein Barcamp draus!

  15. Volker Göbbels

    Fantastische Idee, so ein Genußcamp. Ich hab ja schon ein bisschen Erfahrung mit dem Selbstversorger-Catering von 50-100 Leuten: möglich ist das nur, wenn eine kleine Gruppe (ca. 10 Leute) kocht und der Rest eben konsumiert. Das würde aber dem Kommunikationsgedanken widersprechen, also macht eine Variante mit teilweise praktischen Talks und Gruppen Sinn.
    Ach ja, und einen direkten Kontakt zu Chefkoch kann ich evtl. auch herstellen 😉

  16. Matthias Bauer / moeffju

    Ich mag die Idee des Genusscamps, aber ich kann mir noch nicht so richtig vorstellen, wie es umgesetzt werden sollte. Sicher bin ich mir, dass es maximal 100 Leute werden sollten, wenn nicht weniger. Dann lieber mehrere Genusscamps an mehreren Orten als zu große.

  17. Matthias

    Ich kann mir das auch mit ein paar mehr Leuten vorstellen, dann Sessions wie gehabt, zu speziellen Themen, mir fallen da ganz spontan ein: Olivenöl, Grappe, natürlich Wein (!), Kaffee und Tee sowie Saft und Schokolade 😉 in Theorie und natürlich auch verkostet.
    Ich würde versuchen, Anbieter von kleinen, feinen Nischenprodukten ranzubekommen, die dann nicht nur ihre Sachen vorstellen, sondern auch was drüber erzählen können – da kann es dann ja spannend werden. Daneben könnten sich kleine Kochgruppen bzw. Sessions bilden – von Tapas bis zu Desserts oder so – je nach Neigungen…
    Aber es stimmt: an die Orga stellt so ein Camp wohl recht hohe Anforderungen…

  18. Thomas Lippert

    Jetzt kann ich es mir doch nciht verkneifen, bisher klingt das alles sehr stark nach Messe, oder ein Barcamp mit viel essen und trinken. Das kann es ja nicht sein, die Genussblogger haben da schon andere Interessen als ein paar Häppchen zu verkosten und ein Werbegespräch zu führen. Oder Kochblogger sollen gemeinsam für das Barcamp kochen? Wo liegt da der Mehrwert für den Kochblogger? Davon einmal abgesehen das könnte evtl. der Kantinenblogger, dann müßte man ihn einmal fragen.

    Für unsere Szene der Genussblogger, also Food und Weinblogger, gibt es bisher Blog trifft Gastro und seit letztem Jahr neu die Fresspublica. Daneben organisierieren sich die Nachhaltigkeitsblogger vermehrt und die Gesundheits und Ernährungsblogger werden auch noch ihr Plätzchen finden.
    Die Gastro- und Hotelblogger scheinen sich zum Touristiccamp hin zu orientieren, das passt und ist gut so.
    Dazu haben sich die Weinblogger inzwischen international organisiert und auch in Deutschland wird es sicher auch 2009 auf der ProWein ein Weinbloggertreffen geben. Nur mal so als Info, mir scheint einigen ist nicht klar das es bereits eine riesige Anzahl an Blogs gibt die sich mit dem Thema Genuss beschäftigen. Für die soll doch das Barcamp sein. Oder?
    Ansonsten wäre der Name Genusscamp ziemlich daneben.

  19. Thomas Lippert

    Nicht falsch verstehen, die Idee ist grandios, ein Genusscamp für Genussblogger ist tatsächlich eine Lücke die geschlossen werden sollte!! Wobei völlig unklar ist ob die Genussblogger das überhaupt wollen?

  20. Stefan Evertz Beitragsautor

    @Thomas Lippert:
    Danke für deine Anmerkungen! Leider bin ich aktuell (und wohl bis zum Wochenende) etwas knapp an Zeit, so dass ich (erst mal) nur einen Punkt herausgreifen möchte:

    In meinen Augen geht es bei einem Genusscamp weder um eine Messe (dazu wäre auch der denkbare bzw. realisierbare Rahmen x Nummern zu klein und das ist auch gut so) noch um ein „BarCamp mit viel essen und trinken“ – möglicherweise haben die bei Twitter aufgekommenen Flachsereien in der Art „keine Sessions, nur Pausen“ da einen falschen Eindruck erweckt 🙄

    Letztendlich ist der obige Artikel einfach mein Versuch, eine grobe Vorstellung und ein paar Ideen zu sammeln bzw zu entwickeln, was und wie ein Genusscamp sein könnte – und ob die Idee auch andere interessiert (was der Fall zu sein scheint). Ich weiss derzeit nur eins: Eine Veranstaltung, wie sie sich in meinen Ãœberlegungen und vor allem in den Kommentaren „abzeichnet“, würde mich interessieren und ich würde daran gerne teilnehmen.

  21. Frank

    Ich hatte ja bereits am Randes des CommunityCamps signalisiert, dass wir – Matias Roskos und ich – die Orga eines solchen „ThemenCamps“ mit unseren Erfahrungen aus der Organisation des II. Berliner Barcamps und des CommunityCamps gern mit unterstützen, wenn es gewünscht wird. Hebe also hier mal die Hand und sage – wir wären mit dabei!

  22. Matthias

    @Thomas wir hatten ja schon des öfteren über ein Food-, Genuss-, Wein- oder SonstwieCamp gesprochen und natürlich kreist die Idee in der Genussblogger-Szene schon recht lange. Aber es muss ja keine Konkurrenzveranstaltung sein, sondern kann eine sein, bei der Foodblogger (größtenteils BarCamp-Neulinge) und genussafine BarCamper gemeinsam was Schönes auf die Beine stellen. Themen gibt es sicherlich genügend; ich würde denken, dass es auf keinen Fall messe-ähnich sein sollte, sondern das gemeinschaftliche Weitergeben von Wissen, das gemeinsame Verkosten (und eben auch Produktvorstellungen!) und eventuell auch das gemeinsame Kochen (in Kleingruppen) im Vordergrund stehen sollten. Das wäre schon eine spannende Veranstaltung, die aber einige Anforderungen an die Orga stellt… und da zumindest meine Zeit (vor allem jetzt vor Weihnachten) sehr begrenzt ist –

    @Frank … finde ich dein Angebot, dass Matias und du bei der Organisation behilflich sein wollen, ganz prima!

  23. Stefan Evertz Beitragsautor

    Tja, es kam wie es kommen musste: Auch am Wochenende hat es nicht zu einer längeren Replik auf die Anmerkungen von Thomas gereicht – und das wird wohl auch die nächsten Tage so bleiben (müssen) 👿

    @Frank: Danke für das Angebot – wie ihr ja selber wisst, geht keine derartige Veranstaltung ohne Unterstützung 😉

    @Matthias: Meines Erachtens skizziert dein Kommentar das (denkbare) Grundkonzept für ein Genusscamp schon sehr gut. Da haben wir doch schon mal eine konzeptionelle Basis 😀

  24. Michael Liebert

    Hat schon jemand an das Gastronomische Bildungszentrum Koblenz gedacht oder die Genussakademie in Frankfurt? Die sind gewohnt, dass viele Köche am Herd stehen und dann trotzdem was ansprechendes auf dem Tisch steht. Wir organisieren dort regelmäßig workshops für 20-30 Küchenchefs aus ganz Europa, die sich eine Woche lang entsprechend austauschen, Neues lernen und zeigen können, was sie drauf haben.

    Liebe Grüße aus dem Süden
    Michael Liebert (beratender Sommelier und Weinblogger)

  25. Thomas

    Das nenne ich mal eine tolle Idee zum Thema Eventküche.
    Ich kenne das bisher nur so, dass vorne eine Leinwand aufgestellt wurde, der Koch etwas zu bereitet hat und danach wurde genüßlich verkostet. Das Problem was sich mir nur stellt ist, dass man verdammt viel Platz braucht, wenn man zb 40 Leute in eine sogenannte Eventküche unterbringen möchte. Das ganze würde also meines Erachtens nur in kleineren Gruppen funktionieren. Das ganze noch thematisch aufgepeppt zb kulinarische oder griechische Wochen oder so etwas würde betsimmt großen ANlauf finden.

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