Wunschzettel 3: Fernseh-Werbung

von Stefan Evertz am 05.05.06 um 7:00 Uhr |

Wenn ich mir was wünschen könnte, dann hätte ich gerne:

Eine saubere Trennung von Werbung und Programm im Fernsehen.

Ich weiß, dass für (private) Fernsehsender das Fernsehprogramm eigentlich nur eine Insel zwischen zwei Werbeblöcken darstellt. Und ich kann eigentlich sogar ganz gut damit leben – und die regelmäßigen Pausen fehlen mir manchmal sogar bei den Öffentlich-Rechtlichen.
Was allerdings schwer nervt, ist die Art und Weise, wie immer mehr versucht wird, die Werbung auch ins Programm schwappen zu lassen. Nachfolgend daher meine „Top 3“ der nervigsten Werbeformen.

Platz 3: Werbung nach Eigenwerbung
Man hatte sich dran gewöhnt: Nach den Werbespots kommen die sendereigenen Werbespots, gerne auch als Programmhinweise bezeichnet. Bisher waren diese Programmhinweise ein sicheres Zeichen dafür, dass es gleich weiter geht – und man den Ton wieder anschalten konnte, da man nur so der gesteigerten Lautstärke der Werbung entgehen konnte (siehe auch „Keine lärmenden Werbepausen mehr – für DVB-Nutzer…„).
Mittlerweile kann man aber immer mehr beobachten, dass – umrandet von einem Texthinweis auf eine eigene Sendung – danach noch ein Werbespot gesendet wird. Unsere Aufmerksamkeit hat dieser Werbespot ganz sicher; ich bezweifle allerdings, dass unsere Wut die vom Werbekunden gewünschte Reaktion darstellt…

Platz 2: Animierte Programmhinweise mit Ton
Auch daran hat man sich gewöhnt: Im laufenden Programm „fliegen“ plötzlich kleine animierte Programmhinweise ins Bild, meistens am oberen oder unteren Bildrand. Bei den Ankündigungen für die „Luftbrücke“ bei Sat1 z.B. waren die Rosinenbomber sogar noch recht eindrucksvoll anzusehen.
Eine solche Animation kann man normalerweise ganz gut ignorieren – vor allem mit einem „16:9“-Fernseher 😉 Deshalb gehen offenbar immer mehr Privatsender dazu über, diese Animation auch akustisch zu beleben, was wirklich nervt. Vor allem dann, wenn man kurzfristig nicht mal mehr das eigentliche Fernsehprogramm verstehen kann, wie vor wenigen Tagen bei ProSieben 🙁

Platz 1: Splitscreen-Werbung beim laufenden Programm
Die mieseste Form der Werbeintegration habe ich bisher nur bei den Küchenprofis (RTL2) erlebt. Dort wird gerne mal im laufenden Programm sog. Splitscreen-Werbung platziert, d.h. das eigentliche Programm wird links oben in einem kleinen Fenster gezeigt, während im großen Fenster ein Werbespot läuft. Hören kann man natürlich nur den Werbespot.
Diese Werbeform ist mir bisher vor allem bei Formel 1-Rennen untergekommen – und da ist es zwar auch nicht schön, aber man kann damit leben, wenn man dem fleißigen Rundendrehen der Boliden kurz ohne Ton beiwohnt. Wenn dies aber bei einem Dokumentationsformat passiert und so Dialoge der Beteiligten ausgeblendet werden, könnte ich gar nicht so viel zu mir nehmen, wie ich k… könnte…

Mein besonderer Dank gilt daher RTL2 für den bisherigen Tiefpunkt in Sachen „Fernsehwerbung“ :>

Ein Gedanke zu „Wunschzettel 3: Fernseh-Werbung

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