Während noch vor 15 Jahren das Fernsehen das Leitmedium war, tritt nun immer stärker das Internet an die Stelle des Fernsehens – sei es nun in Form einer intensiven Nutzung der sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter usw. oder durch die Verlagerung des Medienkonsums auf YouTube.
Einen kleinen Einblick in diese „neuen“ Formen der Mediennutzung gab es im Rahmen des zweiten Twittwoch NRW, der gestern vor gut 6 Wochen im Rahmen des Medienforum.NRW stattfand (Impressionen der Veranstaltung). Das Medienforum.NRW beschäftigt sich nunmehr im 24. Jahr mit dem Bereich Medien und stand diesmal unter dem Slogan „Schöne neue Medienwelt: Vernetzt, offen, mobil“. Da passte es gut, dort einen Twittwoch zu veranstalten, eine kompakte abendliche Informations- und Netzwerkveranstaltung, die seit 3 Jahren in vielen Städten in Deutschland Akteure im Bereich Social Media zusammenbringt.
Den Anfang machte Couchfunk, ein noch recht junges Startup aus Dresden, das sich ganz dem Thema „Second Screen“ verschrieben hat – ein Thema, das auch bereits bei anderen Vorträgen und Panel-Diskussionen beim Medienforum aufkam. Wie Frank Barth, Leiter Marketing, erläuterte, sind die begleiteten Anlässe derzeit vor allem noch klassische Fernseh-Events (Oscar-Verleihung, Europameisterschaft etc.) – das Bewegtbild bleibt also weiterhin ein wichtiger zentraler Auslöser, auch für die Kommunikation im Social Web.
Dabei werden sowohl die innerhalb von Couchfunk als auch bei Twitter und Facebook geschriebenen Kommentare zusammengetragen und in einem Stream gebündelt. Dieser Stream ist dann auch per Web und per App (für iPhone und Android) abrufbar und kann durch Moderation spamfrei gehalten werden. Insgesamt zeigt sich ein stetig wachsendes Interesse am Thema “Second Screen†und eben auch an Couchfunk – während der EM konnten schon parallele Nutzer im fünfstelligen Bereich gemessen werden.
Es schloss sich dann die Aufzeichnung eines Interviews mit Beauty-Guru daaruum an, das Christoph Krachten (@clixoom) für seine Online-Talkshow Clixoom aufnahm. Das Publikum bekam dabei nicht nur Einblick in die Produktionsweise der normalerweise in mehrere Clips bei YouTube aufgeteilten Interviews, sondern durfte auch eine sehr sympathisch wirkende 22-jährige erleben, die reflektiert und mit Humor ein wenig aus dem Nähkästchen plauderte.
Letztendlich wurde so direkt auf der Bühne greifbar, warum sie bei YouTube so erfolgreich ist (rund 90 Tsd. Abonnenten, bisher insgesamt 24 Millionen Videoabrufe) – und was das Erfolgsgeheimnis vieler erfolgreicher YouTuber ist: Die unverfälschte Authentizität der „Videoblogger“. Es war das allererste Clixoom-Interview vor Live-Publikum – und „es hat alles bestens geklappt“, wie Christoph Krachten später erfreut feststellte. Nicht nur angesichts der Abruf- und Abonnentenzahlen vieler erfolgreicher YouTuber zeigt sich daher weiter, dass “Bewegtbild†generell einen wichtigen Bereich im Social Web darstellt.
Und hier nun das dort entstandene Interview:
Den Abschluss machte dann das Impro-Theater Taubenhaucher, die als entspannten Abschluss des Abends eine bunte Mischung aus Powerpoint-Karaoke, improvisierten Szenen auf Basis der Twitterwall und einigen vorab per iPad aufgezeichneten Besucherstimmen boten – und damit die ideale Basis für das spätere Netzwerken bei Kölsch und Brötchen bereit gestellt haben.