fbcamp: Durchgespielt?

von Stefan Evertz am 03.03.13 um 23:56 Uhr |

Ich mag BarCamps. Und ganz besonders ThemenCamps. Einige habe ich mit aufgebaut (z.B. das BarCampRuhr, das VideoCamp, das MonitoringCamp, das fbcamp), viele andere besucht. Und jedesmal bleibt eigentlich der Hunger auf mehr. Eigentlich.


Und es ist wirklich immer wieder faszinierend, dass immer direkt nach den BarCamps / ThemenCamps ein Hauch von Euphorie bleibt, von Vorfreude auf das nächste Mal. Danach folgt dann gerne ein Gefühl der Leere, weil man sich für 2 Tage in einem Borg-ähnlichen Kollektiv mit spannenden Themen beschäftigt hat und dieses Kollektiv plötzlich weg ist – willkommen in der „Post-BarCamp-Depression“ übrigens.

Aber diesmal – direkt nach dem 2. fbcamp – fühlt es sich irgendwie anders an. Ja, ich weiß: Themen wiederholen sich bei BarCamps, das ist normal (und eigentlich sogar gut, da so mehr Leute erreicht werden können). Und nicht alle Sessions passen auch immer ganz eng zu den Themen des BarCamps / ThemenCamps (und diese Vielfalt ist definitiv wichtig für das Format). Aber diesmal fühlte es sich so an, als ob spürbar weniger Neues zu hören gewesen wäre als früher. Und als ob mehr Themen „Off-Topic“ waren als sonst. Und letztendlich fühlte es sich so an, als ob nur noch die fast obligatorische „Selbsthilfegruppe einen echten Mehrwert gerade für die erfahrenen Community und Social Media Manager bieten konnte – neben all dem persönlichen Austausch, versteht sich.

Für Einsteiger mag das gesamte Paket weiter spannend sein und das ist auch gut so – und gerade dieses Wissensteilen macht für mich das BarCamp-Format weiterhin so wertvoll und so wichtig.

Aber insgesamt fühlt es sich für mich schon ein wenig so an, als ob das fbcamp durchgespielt wäre.

Wie seht ihr das? Fühlt sich das für Euch auch so an?

8 Gedanken zu „fbcamp: Durchgespielt?

  1. mahrko

    Ich war nicht vor Ort, daher zählt meine Meinung nicht richtig, aber ich hatte in meiner Timeline bzw. Twitter allgemein den selben Eindruck.

    Es ist selten, dass ich Hashtags mute, außer beim Tatort und bestimmte RTL-Sendungen, aber unter #fbcamp wurde den ersten Tag irgendwie nichts getwittert, bei dem ich nicht dachte, kenn ich schon. Nach dem 30. Shitstorm war ich’s dann Leid und der Hashtag musste daran glauben 😉

  2. Kai Thrun

    Hi Stefan,

    leider war ich nicht in Hamburg, weil ich es zeitlich nicht einräumen konnte. Dieses Gefühl, welches für dich mitschwingt, habe ich auf vielen Camps erlebt. Gerade auf den „neutralen“ – das ist eben so, so sehr man sich einer Sache verschreibt, desto spitzer wird die Gruppe, mit denen man sich austauschen kann. Der kleinste gemeinsame Nenner wird eben noch kleiner 😉

    Die Trick liegt in einer einfachen Sache. Die Motivation muss einfach wechseln. Der Austausch von Wissen ist wichtig, aber die ständige Pflege des Netzwerkes ist ebenso wichtig. Schau uns an – wir sehen uns auch viel zu selten 💡

    Die Big Ideas werden nach den Camps ausbleiben – aber sie werden kommen, zusammengesetzt aus vielen kleinen Puzzleteilen.

    In diesem Sinne
    Kai

  3. Hofrat | Clemens Schuster

    Hallo Stefan,
    da ich nicht vor Ort war, konnte ich nur via Twitter mitlesen, was ich eifrig gemacht habe. Nun, falsch, bei vielleicht 6 oder 7 Sessions eifrig gemacht habe. Und von diesen war wiederum keine, wo ich hätte sagen müssen: Wow. Aus einer oder zwei blieb so ein Gefühl: „Danke für den Input.“
    Deinen Eindruck kann ich mehrfach bestätigen – sowohl für Themencamps als auch für klassische Barcamps: Sollte das Format nicht bald den Sprung in eine breitere Akzeptanz geschafft haben, scheint es für mich ziemlich durch. Nicht erst einmal hab ich mir im Nachhinein gedacht: Schön hast die Clique wieder gesehen. Aber Inhaltlich? Schade um die Zeit.
    Gut, professionalisiert sich die Branche der digitalen Kommuniaktion. Gut, verstehen einige mehr die Mechanismen und geschriebenen und ungeschriebenen Regeln bei Content und Community. Und Zeit wirds für Innovatoren, zu denen du sicher zählst, wieder auf die Suche zu gehen. Ich werd dich begleiten.

  4. schwinaldo

    Moin moin,

    ich kann dir auf jeden Fall zustimmen, dass sich nicht unbedingt was Neues beim Camp ergeben hat – zumindest nicht für mich.
    Andererseits ist das aber auch nicht der Anspruch, mit dem ich ein Camp (oder ähnliche Veranstaltungen) besuche. Mir bringt immer der Austausch und die Diskussion (wenn sie den stattfindet) viel – vielleicht nicht inhaltlich-technisch, aber auf jeden Fall ist der Perspektivwechsel in der direkten Diskussion spannend. Auch einfach der Austausch über verschiedene Herangehensweisen an das Thema Social Media Marketing finde ich gut und letztlich auch gewinnbringend. Außerdem sind auf Camps auch endlich mal „normale Leute“ – im Sinne von Social Media bzw. Verständnis vom Web. Und ab und zu bekommt man doch noch nen kleinen Kniff mit, den man noch nicht kannte… 😯

    Also auch wenn nicht viel Neues werd ich trotzdem wieder gerne an der nächsten Veranstaltung teilnehmen.

    PS: Shitstorm wäre für mich auch mal ein Wort für eine Veranstaltungs-Wörter-Blacklist 😉

  5. Klaus Janowitz (@KlausMJan)

    Hallo Stefan,

    ich war noch nicht auf sooo vielen Barcamps – und auch nicht auf dem Facebook Camp. Das Format Barcamp ist längst nicht durch – auch wenn sich evtl. manches wiederholt (Klassentreffen mit Flausch ;-). Das Format hat noch genug basisdemokratisches Potential.
    Was „durch“ ist, bzw. thematisch begrenzt, ist Facebook: Das Unternehmen FB gibt den Raum, die Form und die Spielregeln, die Kommunikation professionalisiert sich und strebt die Optimierung von Marketing an – wenn ich das so ganz kurz fassen soll. FB ist wohl der Mainstream, aber eben nicht die ganze digitale Kommunikation. FB hat die Möglichkeiten des Web 2.0 für jedermann geöffnet, Innovationen gehen aber nicht davon aus.

  6. Kerstin Nägler

    Hallo Stefan,
    das war am Wochenende bei weitem nicht mein erstes Barcamp, dafür das erste zum Thema FB. Nix neues kann ich auch nur bestätigen. Vor allem, wenn man sich eh regelmäßig über Blogs auf dem Laufenden hält. Für mich war es mehr eine Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein, d.h. im Strom mit den anderen zu schwimmen. Ich denke aber, wenn das Camp außerhalb von Hamburg und damit für mich mit einer Anreise verbunden gewesen wäre, dass ich doch eher enttäuscht gewesen wäre. fbcamp die nächste steht für mich noch in den Sternen, da bleibe ich doch DEM Barcamp hier in Hamburg treu und warte auf das nächste MonitoringCamp.

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