BarCamp-NoShows mal ganz persönlich

von Stefan Evertz am 28.03.08 um 7:37 Uhr |

Geärgert hat es mich eigentlich schon immer – das Phänomen der angemeldeten Teilnehmer, die dann nicht kommen („No Show“). Nun gibt es immer wieder nachvollziehbare Gründe, warum man kurzfristig doch nicht teilnehmen kann. Eine Krankheit oder auch ungeplante und unvermeidbare dienstliche bzw. geschäftliche Aktivitäten haben dann einfach Priorität. Ich musste mich selber in den letzten zwei Jahren bereits dreimal relativ kurzfristig aus der jeweiligen Liste streichen – zuletzt in Hannover (dank einer hartnäckigen fetten Erkältung). Und manchmal braucht man nach anstrengenden Phasen einfach auch mal eine Pause.

Bedauerlich finde ich aber nach wie vor, dass viele Teilnehmer es nicht für nötig befinden, sich dann auch wieder aus den Teilnehmerlisten auszutragen. Angesichts der wachsenden Zahl von BarCamps in Deutschland sinkt zwar die Gefahr, dass weitere bzw. späte Interessierte keinen (freien) Platz mehr finden. Dieser offensichtliche Mangel an „Kinderstube“ bleibt aber trotzdem bedauerlich.

Wirklich ärgerlich wird es aber dann, wenn Teilnehmer sich bereit erklären, ein wenig bei der Durchführung eines BarCamps zu helfen – und dann kommentarlos fernbleiben. Ich habe wirklich kein Problem damit, für die eine oder andere halbe Stunde am Check-In zu sitzen, denn ich bin bzw. war hier in Essen ein Teilnehmer wie jeder andere auch. Wenn ich das allerdings tun muss, weil Teilnehmer nicht in der Lage sind, sich kurz (ab) zu melden, ist das endgültig ein echtes Armutszeugnis – für die entsprechende Person 👿

10 Gedanken zu „BarCamp-NoShows mal ganz persönlich

  1. Jens

    Stimmt schon. Ich bin aber auch mal ein No Show gewesen. Beim letzten BarCamp in Köln. Die Anmeldeliste war megavoll, ich war also nur auf der Reserveliste. Und die Mail, dass ich nachgerückt sei, erreichte mich – eher nicht – als ich in Cottbus drei Wochen offline war. Insofern konnte ich leider nicht hin. 🙁

  2. Stefan Evertz Beitragsautor

    Angesichts der von dir beschriebenen Umstände würde ich dich eigentlich nicht als „NoShow“ einstufen – wobei es eben wie geschrieben viele „gute“ bzw. nachvollziehbare Gründe geben kann, kurzfristig doch nicht zu kommen.

    Letztendlich musste aber eben in Köln nicht irgendwer für dich „einspringen“, weil du einfach kommentarlos nicht da warst…

  3. Boris

    Nicht abzusagen ist richtig frech wie ich finde. Die NoShows fänden das ja auch nicht gut, wenn die nen Arzttermin hätten und der Arzt wegen Ferien oder Krankheit nicht absagt (was mir übrigens passiert ist und ich danach natürlich den unfähigen Arzt gewechselt hatte). Kann man da nicht ne Drohung anzetteln oder so, dass diejenigen dann erstmal nicht teilnehmen dürfen oder so? Damit die mal was lernen.

  4. Stefan Evertz Beitragsautor

    @Boris: Die Diskussion über den Umgang mit den „No Shows“ schwillt ja immer wieder mal an. Ein gerne geäußerter Vorschlag sind z.B. die Einführung „Schwarzer Listen“, die am besten auch noch öffentlich gemacht werden.

    Von solchen Maßnahmen halte ich mittlerweile nicht mehr viel. Jeder, der die Chance an einer BarCamp-Teilnahme „verschenkt“, ist einfach selber schuld. Vorfälle wie der oben geschilderte sind dann doch Einzelfälle – und zumindest für mich nach dem Niederschreiben „Geschichte“…

  5. Tony

    kenne das problem. abhilfe schafft nur eine kleine gebühr zu verlangen für die anmeldung, die keinem wehtut aber auch keiner gerne verschenkt. kann man ja anschließend für einen gutschein o. ä. einplanen wo der besucher bei erscheinen erhält.

  6. Jens

    @Stefan:
    Ich sah mich ja auch nicht wirklich als NoShow, weil ich das Nachrücken nie bestätigt habe. 😉
    Schade war’s dennoch, wäre gerne hingefahren, wenn ich vorher davon gewußt hätte und hätte dazu planen können.

    @Boris:
    Das ist mir beim Arzt auch schon mal passiert. 🙁

    @Stefan:
    Schwarze Listen fände ich … irgendwie falsch, insofern stimme ich Dir dazu.

    @Tony:
    Die Idee ist gar nicht mal so schlecht. So war es auch beim WordCamp in Hamburg und das war relativ erfolgreich damit.

  7. cyberfreak77

    Als bei Robert Basic vor einem knappen Jahr über das gleiche Problem diskutiert wurde habe ich schon einmal vorgeschlagen einfach eine Art Pfand zu berechnen. Warum das Rad ständig neu erfinden wenn sich auf diese Weise so viele Lösungswege des Problems anbieten? Das aber gerade aus der kreativen/innovativen Ecke des Internets der Vorschlag pkommt schwarze Listen zu führen finde ich irgendwie paradox… 😯

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  9. Stefan Evertz Beitragsautor

    @cyberfreak77: Eine Pfandregelung ist definitiv nicht praktikabel (siehe auch meine und andere Kommentare in der zitierten Diskussion bei Robert). Und die angesprochenen „schwarzen Listen“ waren ja nur ein Beispiel für die andernorts diskutierten Gegenmaßnahmen.

    Meines Erachtens konnte – zumindest beim BarCamp Ruhr – die NoShow-Problematik durch die tagesbezogenen Listen sowie durch die Notwendigkeit, sich selber einzutragen, spürbar reduziert werden. Und den Rest muss man wohl offensichtlich durch Ãœberbuchen (10-20%) abfangen.

    Mit all diesen Methoden kommt man aber „unhöflichen“ Menschen, die dann dafür verantwortlich sind, dass andere unverhofft einspringen müssen, leider auch nicht bei. Fast ein Grund, hier Namen zu nennen 👿

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