Mehr Energie durch weniger Kalorien

von Stefan Evertz am 24.04.06 um 7:57 Uhr |

Seit einigen Jahren schiebe ich – meistens im Frühjahr – einige Fastentage bzw. eine „Fastenwoche“ ein. Das dient nicht nur dazu, dem einen oder anderen Pfund den Stinkefinger zu zeigen, das sich über den Winter eingefunden haben mag. Darüber hinaus kann man im Anschluß an das Fasten „erneut“ ein bewußteres und sinnvolleres Essen beginnen. Es ist schon erstaunlich, wie schnell man sich an steigende Essensmengen gewöhnen kann – und dagegen hilft eine gelegentliche Auszeit ganz hervorragend. Insofern ist eine Fastenwoche auch für Konzepte wie das der WeightWatchers der ideale Start: Während einem die systembedingten Einschränkungen aus dem normalen Alltag heraus sehr schmerzhaft erscheinen können, stellt nach einer kurzen Fastenzeit schon ein Stück Schokolade einen echten Genuss dar – und eben nicht die ganze Tafel…

Immer wieder interessant ist auch die veränderte „Wahrnehmung“ während des Fastens. Der eigentliche „Hunger“ verschwindet in aller Regel schon am ersten Tag, während der „Appetit“ ein stetiger, durchaus angenehmer Begleiter bleibt (und nein, ich bin kein Masochist). Ein halber Löffel guter Honig oder ein Glas frischgepreßter Orangensaft werden so jedenfalls schnell zu wahren Geschmacksorgien und Kochsendungen können durchaus Porno-Charakter bekommen 😉

Nur beim Fasten fällt mir auf, wieviel Zeit, Energie und Kraft man eigentlich aufs Essen verwendet. Da wäre die Zeit für den Einkauf (oder die Auswahl des Restaurants), die Vorbereitung des Essens, das eigentliche Essen und nicht zuletzt auch der etwas blutleere Kopf, wenn der Magen nach einem amtlichen Menü auf Hochtouren läuft. All das entfällt während des Fastens, da ich während dieser Zeit – neben Unmengen von Wasser (etwa 3-4 Liter am Tag) – nur 1-2 Tassen (warme) Obstsäfte zu mir nehme.

Und so merke ich immer wieder, dass man während des Fastens in aller Regel den Kopf einfach „freier“ hat und sich besser auf die wesentlichen Dinge abseits des Essens konzentrieren kann. Kurz gesagt: „Man hat mehr Energie.

Puristen mögen mich übrigens dafür steinigen, aber ich mag auch während eines solchen „Heilfastens“ nicht auf die üblichen „Genußmittel“ verzichten – ohne meine Königin des Morgens geht es einfach nicht. Nur die Sache mit dem Alkohol sollte man dann doch weiträumig umschiffen – ich habe es zwar noch nie getestet, gehe aber davon aus, dass man sich auf „nüchternen“ Magen sehr preisgünstig betrinken könnte :-/

Ich faste jedenfalls aktuell seit 6 Tagen und fühle mich insgesamt sehr gut. Auch die Pizza, die es hier gestern für alle anderen gab, konnte mein Wohlbefinden nicht trüben. Aber auf das morgige „Fastenbrechen“ mit einem süßen rotbackigen Apfel freue ich mich trotzdem – und für das Wochenende steht auch schon ein Twix white auf meiner Liste 😉

In diesem Sinne: Wir sehen uns, Royal Gala 😀

4 Gedanken zu „Mehr Energie durch weniger Kalorien

  1. Pingback: hirnrinde.de - was in unseren Köpfen herumspukt...

  2. Maxx Hilberer

    danke für den diesen Artikel, der es wirklich überzeugend schafft, die positiven Aspekte hervorzuheben – das wird mir eine große Hilfe bei meinem ersten offiziellen Heilfasten demnächst sein.

  3. Stefan Evertz Beitragsautor

    Danke 😉 Man sollte allerdings nicht unterschlagen, dass man in der persönlichen Fastenzeit immer noch etwas besser auf sich achten sollte als sonst. Manchmal kann es halt – gerade morgens – etwas mit dem Kreislauf haken oder auch mal heftige Kopfschmerzen mit sich bringen. Auch sollte man eher von „intensiveren“ sportlichen Aktivitäten absehen.

    Insgesamt ist man nach meiner Erfahrung etwas weniger belastbar als sonst – was völlig unproblematisch ist, solange man eine gewisse Zurückhaltung walten läßt 🙄 Und gerade beim „ersten Mal“ empfiehlt es sich, nicht alleine zu fasten – und am besten gleich zusammen mit erfahrenen Fastern…

    Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß beim ersten (Heil-)Fasten!

  4. Pingback: Ernährung umprogrammieren | hirnrinde.de

Kommentare sind geschlossen.