Seit ich vor knapp 38 Jahren mein erstes Buch gelesen habe, hat mich diese Form des Lernens, der Unterhaltung und oft genug auch des feinsten Kopfkinos nicht mehr losgelassen. So gibt es Bücher, die ich immer wieder mal gerne lese (z.B. den Medicus oder die Säulen der Erde, zufälligerweise beides Bücher von Ken Follett mit Mittelalter-Bezug), deren „Welt“ mich bis heute in ihren Bann zieht – ohne dass ich jemals vorhätte, das mit Worten erzeugte Kopfkino durch schnödes Bewegtbild zu überlagern (z.B. durch Ansehen von Verfilmungsversuchen).
Und so werden die Wände unserer Räume mit mindestens 7 „Regalmetern“ voll bedrucktem Papier verziert – manche davon Fachbücher, deutlich mehr im Bereich Belletristik oder Sachbuch. Und ich mag diese Lesewände – sie sind bunt, mit vielen Erinnerungen oder auch Aufforderungen („Lies mich endlich mal!“) verbunden. Es sind viele Bücher, es sind tolle Bücher – viele sind „Familie“. Und eins ist mittlerweile sicher: Sie werden keine weiteren Geschwister bekommen.
Denn ich werde künftig Bücher nur noch für meinen kindle paperwhite (Amazon Partner-Link) kaufen bzw. dort „hochladen“. Spontan fallen mir 7 Gründe ein, die für den kindle paperwhite sprechen (und für ähnliche Reader):
- Die Auswahl
Ich lese gerne und oft auch mal viel. Und ich mag es sehr, Auswahl zu haben – besonders, wenn ich gerade ein Buch ausgelesen habe. Und genau das skalierte bisher mit Büchern sehr schlecht. Denn mehr als 1-2 Bücher waren da nie drin (ok, im Urlaub auch mal 4-5). Auf dem Kindle kann ich theoretisch mehr als 1.000 Bücher speichern. Und die muss ich auch nicht alle bezahlt haben (s.u.). Aber ich kann eben wesentlich mehr Auswahl mitnehmen bzw. dabeihaben, ohne einen Koffer voller Bücher zu schleppen. Hätte ich so etwas doch vor 30 Jahren gehabt… 😉
- Gemeinsam lesen
Es ist eine sehr angenehme Besonderheit beim Amazon kindle, dass man das Konto auf bis zu 5 Geräte / Nutzer verteilen kann. Konkret bedeutet das, dass ich auf meinem kindle Game of Thrones lesen kann, während meine Frau es auf dem iPad liest (oder genauer gesagt: Schon gelesen hat). So können die gleichen Bücher praktischerweise auf 2 iPads und 2 kindles verteilt werden (und die letzte „Lizenz“ könnte man dann noch auf ein iPhone packen). Sehr praktisch, so eine Familienbibliothek 😉
- Das Leichtgewicht
Der kindle paperwhite ist mit seinen 213 Gramm etwa so schwer wie EIN normal dünnes Taschenbuch. Und selbst wenn man noch die praktische kindle-Hülle aus Leder (Amazon Partner-Link) nutzen möchte, ist es mit den zusätzlichen 120 Gramm immer noch leichter als ein normal schweres Fachbuch.
- Der Lesekomfort
Die Auflösung ist aus meiner persönlichen Warte schon sehr augenfreundlich. Und im Bedarfsfall kann man sogar die Schriftgrösse verändern. Es blendet quasi nicht bei direkter Sonneneinstrahlung (im Gegensatz zum iPad). Und durch die (einstellbare) Hintergrundbeleuchtung kann man sogar im Dunkeln und unter der Decke lesen – ok, das zweite Anwendungsszenario sehe ich für mich erst mal nicht, aber es sei trotzdem erwähnt 😉
- Schneller Nachschub
Anders als bei der Bestellung von bedrucktem Papier kann ich im Regelfall in wenigen Minuten Nachschub kaufen und auf meinen kindle laden – auch abends oder am Wochenende. Und ich erspare meinem DHL-Lieferanten die Mühe, wieder mal eine Benachrichtigung in den Briefkasten zu stecken, auch wenn ich eigentlich da bin…
- Die Gutenberg-Galaxie
Neben den diversen kommerziellen Titeln gibt es auch das Project Gutenberg mit etwa 42.000 kostenlos verfügbaren eBooks, über das ich diverse ältere Texte und viele Klassiker (z.B. Goethe) nehmen und auf meinen kindle packen kann.
- Der Dauerlauf
Natürlich ist das Medium „Buch“ in Sachen Laufzeit unschlagbar – solange es Licht gibt, ist es nutzbar. Aber während ein iPad immerhin schon rund 10 Stunden läuft, toppen kindle / kindle paperwhite das nochmals deutlich. Hier sind definitiv mehrere Wochen Laufzeit möglich. Gut, dass der Reader Bescheid sagt, wenn er wieder Strom braucht. Denn das obligatorische allabendliche Aufladen wie bei Smartphone und Tablet entfällt, so dass man sonst nicht merken würde, dass der Akku leer ist…
Das sind meine Gründe, einen kindle paperwhite (Amazon Partner-Link) zu nutzen – im Zweifelsfall direkt mit der definitiv komfortablen Leder-Hülle (Amazon Partner-Link). Und es gibt noch (mindestens) einen Bonus-Grund: Denn auch als Handbuch-Lesegerät für (importierte) PDF-Dateien ist der kindle sehr hilfreich – schließlich kann man nie Screens genug haben. Die Dateien können per Mail-Anhang konvertiert werden, so dass WLAN-Anbindung ausreicht – nur bei sehr großen Dateien (größer 30 MB) muss man die Daten über das USB-Kabel hochladen.
Gibt es noch weitere gute Gründe? Oder wollt ihr doch lieber weiter Bücher auf bedrucktem Papier lesen? Ich bin gespannt auf Eure Meinung 😉
Photo credit: ben.gallagher via photopin cc
2 Günde dagegen:
1. Amazon
2. http://www.tipps-tricks-kniffe.de/ich-weis-was-du-gestern-gelesen-hast-wie-kindle-co-leser-ausspionieren/
Zu „Gemeinsam lesen“: wenn die Synchronisation der Bücher über Amazon Whispernet aktiviert ist, ist das gemeinsame Lesen eines Buches auf verschieden Endgeräten schwierig. Es wird bei jedem Start des kindles/der App gefragt, ob man bis zur bereits gelesenen Position auf dem jeweiligen anderen Endgerät springen möchte.
Nebenbei bemerkt: die Bücher, die du als Beispiel nennst heißen „Das Lied von Eis und Feuer“. „Game of Thrones“ heißt die TV-Serie, die auf den Büchern basiert.
Stimmt – die Synchronisationsfunktion ist bei parallelem Lesen nicht optimal. Dennoch bleibt der praktische, gemeinsame Zugriff auf den „Bücher-Pool“. Und nicht jeder kennt den Titel der Bücher bzw. der Buchreihe hinter „Game of Thrones“, so dass ich hier vereinfacht habe.
Das ist eine Grundsatzentscheidung – ich kann damit leben, dass Amazon weiß, welche Bücher und eBooks ich bestellt habe.
Das sind zwar gute und nachvollziebare Gründe für den Kindle paperwhite, aber ich lese Bücher trotzdem immer noch lieber in Papierform. Da ich viel Zeit am Computer verbringe, möchte ich meine Bücher nicht auch noch am Bildschirm lesen.
Ich muss zugeben: Gerade mit der Lederhülle ist die physische Erfahrung beim Lesen sehr nah am Buch – ich klappe es auf, auch Optik und Haptik erinnern an ein Buch. Nur das Umblättern geht per FIngerstupps. Für mich hat das eigentlich nichts mehr mit „Lesen am Bildschirm“ zu tun. Aber da ist jeder jeck anders 😉
Ich finde jeder andere eBook reader tut es auch.
microSD slot fehlt, DRM gebundenheit, evernote funzt auch nicht ohne umwege. pdf’s (vor allem skripte und hunderte an übungsblättern die man von seinen dozenten bekommt) werden meist auch kaputt dargestellt. als student sage ich da zum beispiel nein zum kindle, denn da gibt es bessere alternativen.
überschrift sollte lauten „7 Gründe für einen eBook reader.“ oder sowas.
Manche Argumente greifen auch für andere Ebook-Reader / kindle Versionen, aber alle gemeinsam passen nur auf den kindle paperwhite (in meinen Augen)