Denkbare Perspektiven nach Verkauf von Copernic

von Stefan Evertz am 30.12.05 um 10:59 Uhr |

Der Betreiber der Meta-Suchmaschine mamma.com hat jetzt für 22 Millionen Dollar den Software-Entwickler Copernic gekauft. Golem zitiert hierzu Guy Fauré, Geschäftsführer von Mamma.com, wie folgt (siehe auch die englischsprachige Originalmeldung unter www.mammamediasolutions.com):

…dass man sich mit dem Neuerwerb an die Spitze des Suchmaschinenfeldes und der Online-Marketing-Industrie gesetzt habe. Mit Hilfe der Desktop-Suche und der eigenen Web-Suchmaschinentechnik habe man nun ein Portfolio aufgebaut, mit dem man die Interessensgebiete der Anwender abdecken und interessante Werbemöglichkeiten erschließen könne. Man will nun Synergien zwischen Copernics und den eigenen Technologien nutzen.

Zum einen ist dies sicherlich erneut ein Lehrbuch-Text aus dem Kapitel „Pressearbeit bei Fusionen und Ãœbernahmen“. Inwieweit sich der Dienstleister Mamma.com korrekterweise an der Spitze des Suchmschinenfeldes sieht, werden wohl zumindest die „kleinen“ Mittbewerber Google, Yahoo und MSN etwas anders bewerten 🙂

Wesentlich spannender ist aber die Frage, wie es mit den Anwendungen von Copernic weitergeht – neben der unter Windows weitverbreiteten (Web-)Suchsoftware „Agent“ wäre da vor allem das von mir geschätzte „Copernic Desktop Search“ zu nennen, für das erst vor einer guten Woche ein Update vorgelegt wurde.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass nach solchen „Einkäufen“ entweder etablierte Produkte auf der Strecke bleiben (Allaire Homesite z.B. fristet nun als Add-On für das Studio MX von Macromedia sein Dasein) oder aber – wie im Fall von Google – erst richtig und in aller Regel kostenlos in den Markt gedrückt werden:

  • Urchin wurde nach dem Kauf zum kostenlosen „Google Analytics“ (wenn auch zur Zeit mit Startschwierigkeiten)
  • Die Bildverwaltungssoftware „Picasa“ hilft nun als kostenloses „Google Picasa“ bei der Bildersortierung

Es bleibt also abzuwarten, ob und wie die angesprochenen „Synergien“ in die vorhandenen Produkte einfließen werden – oder ob es künftig verschlimmbesserte Versionen geben wird. Ich hoffe jedenfalls, dass es die Desktop-Suche auch weiterhin gibt, egal ob in einer kostenlosen oder in einer kostenpflichtigen Variante…

(via www.golem.de, www.heise.de)

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