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WM-Vermarktung bis auf die Haut

von Stefan Evertz am 23.06.06 um 7:58 Uhr |

Es scheint wohl wirklich zu stimmen, was ich da gerade fassungslos auf sport.ard.de über das Spiel „Niederlande – Elfenbeinküste“ vor einer Woche in Stuttgart lese:

Damit hatten hunderte niederländischer Fans nicht gerechnet: Sie mussten vor dem Eintritt ins Gottlieb-Daimler-Stadion die Hosen wechseln. Die von einer Brauerei verteilten orangefarbenen Latzhosen mit Stoffschwänzchen am Hinterteil verstießen gegen die FIFA-Regel, wonach allzu auffällige Werbung für Nicht-FIFA-Sponsoren in den Stadien verboten ist. Die Hosen landeten im Müll.

Und auch die BBC hat berichtet (siehe auch news.bbc.co.uk, englisch):

Up to 1,000 Dutch fans watched their side play Ivory Coast in their underpants on Friday after they were denied entry to Stuttgart’s stadium for wearing orange trousers with the name of a Dutch brewery which was not an official sponsor.

Faced with missing the game or ditching their orange lederhosen – given away by the brewery – they made the obvious choice. Fifa officials said the trousers were an attempt at so-called ambush marketing – where a company tries to gain free publicity – and that they had to act to protect the interests of sponsors.
[…]
„Anyone can wear whatever they want but, if a company tries to carry out ambush marketing, Fifa must prevent that happening,“ Fifa communications director Markus Siegler told reporters.

Ich bewundere jedenfalls alle Beteiligten für die offensichtlich vorhandene Ruhe – wenn mir jemand an die Hose wollte, würde das meine persönliche Humorschwelle bei weitem überschreiten. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass von den Käufern der Eintrittskarten die Kenntnisnahme entsprechender AGB belegt werden kann. Irgendwie wünsche ich der Fifa, dass da unter den ausgezogenen Fans eine oder andere holländische Anwalt war…

Interessant – und eigentlich unmissverständlich – fand ich auch den folgenden Eintrag in den offiziellen FAQ der Fifa (siehe auch fifaworldcup.yahoo.com):

Darf ein Besucher mit seinem Fan-Trikot mit Werbung in die FIFA WM-Stadien?
Ja. Es gibt selbstverständlich keine „Kleiderordnung“ bei der WM. Ein Besucher kann seine normale Kleidung oder sein Fan-Trikot mit und ohne Werbung unabhängig vom Hersteller oder Sponsor-Logo anziehen.

Soviel also zu Theorie und Praxis, dank der sich die bis zu 1.000 Holländer wahrhaft „wie zu Hause“ fühlen konnten 👿

(via www.basicthinking.de/blog)

Fahne ins Blog

von Stefan Evertz am 23.06.06 um 6:29 Uhr |

Wir haben sie im Schirmständer und mittlerweile auch am Auto: Die Deutschlandfahne.

Aber ich musste erst bei www.spreeblick.com den Hinweis auf die 32 (flash-)animierten Fahnen unter wm2006.popforge.de lesen, um über eine digitale Variante nachzudenken. Und jetzt flattert sie konsequenterweise bis zum 9. Juli auch hier im Blog – und zwar mit einem angepassten Quelltext, der mittlerweile auch validiert.

Deutschland-Fahne

Unter wm2006.popforge.de kann man jeweils eine kleine Flashdatei sowie einen Quelltextschnipsel herunterladen, mit denen dann die gewünschte Fahne eingebunden werden kann – natürlich erst, nachdem die Flashdatei ins eigene Blog hochgeladen wurde. Der bereitgestellte Quelltext scheint allerdings etwas eigen zu sein, da er wohl – zumindest unter Firefox – das Blog-Layout zerschießt und insgesamt auch nicht validiert.

Als Lösungsansatz wurde in den Kommentaren bei Spreeblick empfohlen, entweder bei WordPress den WYSIWYG-Editor abzuschalten – ohnehin eine gute Idee… – oder aber den Quelltext in ein

...

einzuschließen.

Mit dem folgenden Quelltext sollten aber beide Probleme ebenfalls behoben sein – die Hintergrundfarbe (bgcolor) und der Pfad können bzw. sollten natürlich auf das jeweilige Blog bzw. die jeweilige Fahne angepasst werden.


Deutschland-Fahne

Und nun viel Erfolg beim „Flagge zeigen“ 😉

Woher kommen die WM-Maskottchen?

von Stefan Evertz am 20.06.06 um 10:05 Uhr |

Erschreckende Hintergründe über die beiden WM-Maskottchen Goleo und Pille musste ich da in der letzten Zeit aus dem Feedreader fischen:

Fall 1: Pille

Maskottchen 1: Pille
(Diesen und weitere Cartoons findet man bei Miguel Fernandez unter www.gegen-den-strich.com)

Ob die Beobachtung der außerirdischen Besucher allerdings nur für Pille bzw. den Ball gilt, ist nicht bekannt…

Fall 2: Goleo

Maskottchen 2: Goleo

Ich weiß nicht, ob Samson (siehe auch de.wikipedia.org) auch von Jim Henson erfunden wurde. Aber so etwas hätte er ganz sicher nicht gewollt 😉

(via www.taxi-blog.de, www.wm-blogger.de)

Fußballspaß mit Zeitverzögerung

von Stefan Evertz am 18.06.06 um 22:08 Uhr |

Es erinnert mich ein bisschen an die Sendung mit der Maus: Zuerst kommt eine Beobachtung – und dann erklärt uns Armin Maiwald die Welt 😉

Schon während des Eröffnungsspiels bloggte Udo Vetter (quasi „live“) unter www.lawblog.de:

Die Männer mit dem Elektrogrill, auf dem Balkon schräg gegenüber, jubeln zeitversetzt. In ihrem Fernseher fallen die Tore fünf Sekunden später als im Rest der Siedlung.

Bin gespannt, wann der erste sie mit einem gut platzierten “Tooooooor!” auf die Schippe nimmt.

Und eine knappe Woche später konnte man dann bei www.spiegel.de die Hintergründe lesen, die deutlich machen, dass „besser“ eben nicht immer auch „schneller“ ist.

Da sind wir ja mit der hier genutzten Kabel-Technik (auf Satellitenbasis) ausnahmsweise mal echt im Vorteil, auch wenn wir so leider nicht in den Genuß des Lautstärkebegrenzers kommen können. Bei der Satellitentechnik geht auf dem Weg durch die Atmosphäre nämlich nur etwa eine Drittelsekunde „verloren“.

Da ist dann die Zeitverzögerung bei DVB-T weit beeindruckender (siehe auch www.spiegel.de:

Schon in den sogenannten Playout Centern entstehen Verzögerungen von 0,3 bis 0,5 Sekunden. Hinzu kommt ein zusätzlicher Zeitaufwand für die Digitalisierung und Kompression ins MPEG-2-Format. Und auch der DVB-T-Receiver trägt zum Hinterherhinken des Digitalfernsehens bei: Er muss das Signal dekodieren und analogisieren – diese Rechenaufgabe kostet Zeit.
[…]
In den Broschüren das sogenannten Überallfernsehens, als das DVB-T vermarktet wird, ist von drei bis fünf Sekunden Verzögerung die Rede.
[…]
Noch schlechter sind aber jene dran, die ein WM-Spiel über ihr UMTS-Handy verfolgen: Von einer Live-Übertragung kann dann kaum noch die Rede sein, denn die Telefone puffern den Datenstrom zusätzlich, um bei Schwankungen der Datenübertragung nicht sofort eine Unterbrechung zu riskieren.

Und so haben wir nicht nur gelernt, dass die Nachbarn von Udo Vetter offenbar das Eröffnungsspiel per DVB-T verfolgt haben, sondern bekommen auch eine erste Vorahnung, dass Fernsehen per Handy noch Optimierungsbedarf haben könnte.

Wie ich nämlich vor kurzem irgendwo gelesen habe, werden die offiziellen Bilder durch die FIFA sogar mit bis zu vier Minuten Verzögerung an die Handies übertragen. Und da kann es dann auf dem Platz schon wieder ganz anders aussehen 😉

Von Fahnen und Videos

von Stefan Evertz am 15.06.06 um 14:06 Uhr |

Erkenntnis des Tages:

Mit der Verlinkung von Videos scheint es wie mit dem „Flagge zeigen“ zu sein: Die eine Hälfte findet es gut, die andere nicht.

Und für die Hälfte, die bereits eine Fahne einsetzt oder über deren Einsatz in den nächsten drei Wochen nachdenkt, lohnt sich vielleicht ein Blick auf die Schnelleinführung von Thomas Klotz unter www.ra-blog.de, welche (deutsche) Fahnen man eigentlich schwenken darf.

Unsere Fahne darf jedenfalls weiter im Schirmständer bleiben 😀