Schlagwort-Archive: bahn

3 Wünsche eines Profibahnfahrers

von Stefan Evertz am 19.01.14 um 21:22 Uhr |

ICE 3 am Frankfurt-Flughafen Fernbahnhof Ja, ich bin viel Zug gefahren in den letzten 10 Jahren – auch, nachdem ich nicht mehr mit der BahnCard 100 unterwegs bin. Und möglicherweise bin ich kein wirklicher Profibahnfahrer (da gibt es ganz andere wie z.B. den unermüdlichen Berufspendler Sascha Hüsing). Aber ein Laienbahnfahrer bin ich ganz sicher auch nicht. Eins ist aber sicher: Ich habe da noch ein paar kleine Wünsche – speziell der letzte liegt mir besonders am Herzen…
Weiterlesen

Urlaub als Drehscheibe

von Stefan Evertz am 04.08.13 um 23:09 Uhr |

Roundhouse and Turntable Vermutlich wissen immer weniger Menschen, was eine Drehscheibe ist. Laut Wikipedia ist sie eine „Einrichtung zum horizontalen Drehen von Schienenfahrzeugen […]“, was „vor allem bei Dampflokomotiven mit Schlepptender durchgeführt“ wurde. Und dennoch sind sie weltweit weiterhin im Einsatz, wenn auch in abnehmenden Maße. Erstaunlich auch, wie gut die Metapher (und die Mechanik) einer Drehscheibe doch auf das Thema „Urlaub“ und den Aspekt der „Life-Work-Balance“ passt (und damit meine ich nicht, dass ich jetzt zum Superfan mutiert bin und die schönsten Eisenbahnmuseen im Nordosten Deutschlands abklappere…)
Weiterlesen

Was an Streiks wirklich nervt

von Stefan Evertz am 24.03.13 um 18:57 Uhr |

Prankster Beamte dürfen es nicht, Arbeitnehmer der Kirchen und ihrer karitativen Einrichtungen erstaunlichwerweise auch nicht (siehe „Streik“ in der WIkipedia), bei vielen Berufsgruppen merkt man es nicht mal direkt (in Krankenhäusern, etc.), und wenn es im Flugbereich passiert, merke ich es als Viel-Bahnfahrer nur indirekt (durch Züge, die plötzlich noch mehr gefüllt und überlastet sind als sonst): Ja, ich rede von Streiks. Und einer Sache, die dabei wirklich nervt. Weiterlesen

Weil ich es kann

von Stefan Evertz am 09.12.12 um 23:14 Uhr |

Merge Schon beim Einsteigen in die halbleere U-Bahn fiel er uns auf. Fiel uns auf, so wie er etwas abgehetzt um sich sah, während er beim Einsteigen noch schnell zwei Züge aus seiner selbstgedrehten dicken Zigarette nahm, bevor er sie auf dem Nichtraucher-Bahnsteig austrat. Weiterlesen

Mahn ab, Bahn…

von Stefan Evertz am 04.02.09 um 7:45 Uhr |

Diana visits a steam engine in Hesston, Indiana.
Lizenz: Creative Commons License Photo: kevindooley
…auch wenn du damit vermutlich die aktuelle PR-Krise nur noch verschlimmerst und zusätzlich noch lernen wirst, was man unter dem Streisand-Effekt versteht.

Was war passiert?
Markus Beckedahl veröffentlicht am 31. Januar 2009 unter netzpolitik.org[1] das – scheinbar in vielen Medien zitierte – Memo des Berliner Datenschutzbeauftragten vom 28. Oktober 2008 (über ein Gespräch mit der Deutschen Bahn AG über die Geschäftsbeziehungen zur Network Deutschland GmbH) im Volltext sowie als PDF-Datei.

Die Abmahnung
Gestern (3. Februar) erhält Markus Beckedahl dann per E-Mail eine Abmahnung (siehe auch netzpolitik.org[2], in der er u.a. aufgefordert wird, „den Gesprächsvermerk im Wortlaut und als pdf-Datei sofort von Ihrer Homepage zu entfernen“.

Ich kann nicht beurteilen, ob die Veröffentlichung „illegal“ bzw. wirklich „abmahnfähig“ ist – als Laie habe ich da allerdings weitreichende Zweifel, die ich unter www.internet-law.de bestätigt finde. Darüber hinaus stellt sich mir die Frage, ob die Bahn überhaupt berechtigt ist, die Veröffentlichung eines Textes abzumahnen, der offensichtlich von einer dritten Partei erstellt wurde. Und ganz nebenbei scheint sich meines Erachtens durch den Unterdrückungsversuch des Aktenvermerks auch noch endgültig die „Echtheit“ des Textes zu bestätigen.

Das Netz reagiert
Neben dem vorgenannten Blogeintrag twittert Markus um 15:04 Uhr über die Abmahnung:

Brauche HIlfe: Deutsche Bahn AG schickt mir Abmahnung

Sein Tweet wird vielfach „retweetet“, d.h. von anderen Twitterern quasi wiederholt, und somit schnell weiterverbreitet. Innerhalb von 40 Minuten wird der in seinem Tweet angegebene Link über 1.500mal angeklickt (siehe auch http://bit.ly/info/yKBM; aktueller Stand: fast 4.500 Klicks). Weiterhin verlinken immer mehr Blogs auf den Artikel (siehe auch rivva.de; aktuell 77 verlinkende Blogs). Einen eindrucksvollen Ãœberblick über die Reaktionen zeigt übrigens ein Screenshot unter twitpic.com .

Etwa eine Stunde nach der Veröffentlichung schwappt die „Medienwelle“ auch in die ersten Online-Auftritte der „normalen“ Medien und verbreitet sich seitdem stetig weiter (siehe z.B. Golem, heise und Focus). Einen (ersten) Pressespiegel hat Markus unter netzpolitik.org[3] zusammengestellt – und bedankt sich dort auch für das umfangreiche Feedback und die zahlreichen Hilfs- und Unterstützungsangebote.

Was bleibt?

  • Die Erkenntnis, dass die Bahn dieses „Scharmützel“ wohl nicht gewinnen kann – und auch verlieren wird (siehe auch DB ist der neue DFB)
  • Die Beobachtung, dass sich – auch dank Diensten wie Twitter – die Verbreitungsgeschwindigkeit von Informationen noch weiter erhöht hat. Während es vor drei Jahren noch fast 1 Woche dauerte, bis die Querelen zwischen (dem damaligen Werbeblogger) Patrick Breitenbach und Heidi Klum in Spiegel Online auftauchte (siehe auch „Nächste Stufe der Sylvester-Rakete(n) abgeschossen (Update)“ und „Nächste Stufe der Sylvester-Rakete(n) abgeschossen (Update) Teil 2„), dauerte es diesmal nur noch etwa 4 Stunden, bis man über die Abmahnung unter www.spiegel.de lesen kann.
  • Die Hoffnung, dass Markus Beckedahl aus dem zu begrüßenden Versuch, die Probleme der Bahn in Sachen Datenschutz durch Transparenz (und Veröffentlichung) zu verdeutlichen, keine weiteren Probleme oder gar aufwändige Rechtsstreitigkeiten entstehen- auch wenn ihm vermutlich eine weitreichende moralische und wirtschaftliche Unterstützung sicher sein dürfte.