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Wayback Machine lebt doch noch

von Stefan Evertz am 03.12.06 um 16:22 Uhr |

Eigentlich war es ein hilfreiches – und gelegentlich auch amüsantes – Tool: Die „Wayback Machine“ (web.archive.org, englisch), mit der man ältere Versionen archivierter Websites besichtigen konnte. Das Archiv reicht bis 1996 zurück (siehe z.B. ältere Versionen von Spiegel Online unter web.archive.org[2]). Auch wenn häufig einige Elemente fehlen (Bilder, CSS-Dateien, etc.), konnte man so einen interessanten Blick in die Vergangenheit werfen.

Leider schlief das Archiv irgendwann Ende 2005 ein, d.h. scheinbar wurden keine neuen „Schnappschüsse“ von Websites angelegt bzw. diese wurden nicht mehr angezeigt. Die „neuesten“ Versionen stammten dabei stets vom März / April 2005. Da mein Blog erst im August 2005 eröffnet wurde, fand ich leider nie eine „archivierte“ Fassung meines Blogs 🙁

Deshalb war ich sehr erfreut, als ich eben durch Zufall feststellte, dass die „Wayback Machine“ offenbar doch nicht ganz gestorben ist. Wie z.B. ein Blick auf die nunmehr gespeicherten Fassungen meines Blogs zeigt (web.archive.org[3]), werden nun zumindest Websites bis März 2006 angezeigt – die „Bearbeitungszeit“ scheint also von zwischenzeitlich 12-18 Monaten auf maximal 8 Monate gesunken zu sein.

Nun kann ich also wieder nach Herzenslust durch die Vergangenheit surfen – und stelle erneut fest: Totgesagte leben länger 😉

Schilda bekommt eine Bibliothek

von Stefan Evertz am 27.09.06 um 0:27 Uhr |

OK, es gibt sie wohl schon länger, die Deutsche Bibliothek. Und seit Juli 2006 heißt sie nun „Deutsche Nationalbibliothek“ (www.d-nb.de) – und soll nun nicht nur wie bisher gedruckte Werke archivieren, sondern auch „Internetveröffentlichungen, so genannte Netzpublikationen“.

Zuerst dachte ich an einen schlechten Scherz, aber in der zugehörigen Pressemeldung heißt es weiter (siehe auch www.ddb.de):

Daneben sind Websites zu sammeln, deren Informationsgehalt über reine Öffentlichkeitsarbeit, Warenangebote, Arbeitsbeschreibungen oder Bestandsverzeichnisse / -kataloge hinausgeht. Zeitlich begrenzte Vorabveröffentlichungen und wissenschaftliche Preprints, reine Software- oder Anwendungstools und auch Fernseh- und Hörfunkproduktionen werden hingegen nicht einbezogen.

Der gesetzliche Sammelauftrag umfasst auch die so genannten webspezifischen Publikationen, die sich durch ihre dynamische Entwicklung, interaktive Kommunikationsfunktionen und multimediale Komponenten definieren. Hier muss die Deutsche Nationalbibliothek erhebliche Entwicklungsarbeit für die Archivierung und Verfügbarmachung leisten; in diesem Bereich sind derzeit viele Fragen hinsichtlich Sammlungsumfang, Sammlungstechnik und Verfügbarmachung noch unbeantwortet.

Sebastian Wolff-Marting erläutert unter sewoma.de/berlinblawg:

Vereinfacht bedeutet das, wer eine Webseite hat, muß sie ab sofort bei der Deutschen Nationalbibliothek “abliefern”. Alternativ können Medienwerke in unkörperlicher Form […] nach den Maßgaben der Bibliothek auch zur Abholung bereitgestellt werden (§16). Immerhin.

Dieses Gesetz betrifft nach dem Wortlaut jede deutsche Webseite und zwar in jeder Form, in der sie veröffentlicht wird. Erfaßt ist also auch jeder Blogkommentar, jedes Forenposting, jede Veränderung in der Zusammenstellung einer Seite etc.

Dem säumigen Ablieferungsverpflichteten drohen zweierlei Reaktionen. Einmal ein Bußgeld (§ 19; bis € 10.000,-) und zum anderen, daß die Deutsche Nationalbibliothek sich -allerdings erst nach vergeblicher Mahnung- das ablieferungspflichtige Werk auf seine Kosten selbst beschafft (§ 14 Abs. 3).

Ein längerer Artikel (inklusive Inteview mit Ute Schwens, Direktorin der Deutschen Nationalbibliothek) findet sich übrigens unter www.heise.de.

Kristian Köhntopp hat jedenfalls nachgefragt, wie denn seine Sites abzuliefern sind. Und er hat auch Antwort bekommen (siehe auch blog.koehntopp.de):

Zum Bereich der webspezifischen Publikationen zaehlt die Deutsche Nationalbibliothek z.B. auch die von Ihnen abzuliefernde Veroeffentlichung. […] In solchen Faellen werden die betreffenden Publikationen von der Deutschen Nationalbibliothek vorgemerkt und erst dann angefordert, wenn der Stand der Technik dies zulaesst. In der Zwischenzeit wird die Deutsche Nationalbibliothek keine Ordnungswidrigkeitsverfahren anstrengen.

Gut, horrende Ordnungsstrafen stehen also in den nächsten Monaten nicht ins Haus. Und bei der Effektivität öffentlicher Einrichtungen – und der ausgesprochen komplexen und umfangreichen Aufgabenstellung (bei über 10 Mio. de-Domains) – brauchen wir das wohl auch bis mindestens 2010 nicht zu fürchten. Aber die Medienkompetenz der für dieses Gesetz verantwortlichen Politiker treibt mir dennoch das Wasser in die Augen.

Denn ich stimme zwar gerne und aus vollem Herzen zu, dass auch deutschsprachige „Netzproduktionen“ Teil der deutschen Kultur und irgendwie auch deutsche Kulturgüter sind, die es wert sind, archiviert zu werden (na ja, vielleicht nicht alle). Aber es scheint dann doch die Bestätigung für das Vorurteils des deutschen Ordnungswahns zu sein, dass hier gleich wieder Gesetze, Verordnungen und vor allem so schöne Worte wie „Ordnungswidrigkeit“ ins Spiel kommen.

Danke, Deutschland 👿

(u.a. via www.lawblog.de, netzpolitik.org)

Zugriffe August 2006

von Stefan Evertz am 16.09.06 um 23:22 Uhr |

Eckdaten (ermittelt u.a. mit counter.blogscout.de):
Zeitraum: 01.08. – 31.08.2006
Besucher (Visits / „V“): 25.165
Seitenabrufe (Impressions / „I“): 40.055
Seitenabrufe / Besucher: 1,59
Ruhigster Tag: 26.08.06 (V: 638 / I: 1.008)
Wildester Tag: 09.08.06 (V: 908 / I: 1.538)
Tagesdurchschnitt: V: 811 / I: 1.292
Datentransfer: 4.100 MB
Anzahl Beiträge: 32 (Siehe auch August 2006)

Statistik August 2006
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Zugriffe Juli 2006

von Stefan Evertz am 28.08.06 um 11:02 Uhr |

Eckdaten (ermittelt u.a. mit counter.blogscout.de):
Zeitraum: 01.07. – 31.07.2006
Besucher (Visits / „V“): 27.722
Seitenabrufe (Impressions / „I“): 52.465
Seitenabrufe / Besucher: 1,89
Ruhigster Tag: 15.07.06 (V: 571 / I: 1.143)
Wildester Tag: 09.07.06 (V: 1.333 / I: 3.323)
Tagesdurchschnitt: V: 894 / I: 1.692
Datentransfer: 6.100 MB
Anzahl Beiträge: 29 (Siehe auch Juli 2006)

Statistik Juli 2006
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Pluto Ade: Neue Eselsbrücken gesucht

von Stefan Evertz am 25.08.06 um 12:03 Uhr |

Zugegeben, die Frage nach der „Sortierung“ der Planeten unseres Sonnensystems stellt sich im Alltag eher selten. War es aber bisher soweit, half eigentlich immer die folgende Eselsbrücke:

Mein Vater Erklärt Mir Jeden Samstag Unsere Neun Planeten

Eine ebenfalls interessante, wenn auch wohl nicht mehrheitsfähige Variante fand ich dann noch bei de.wikipedia.org:

Mein Vetter Erich muss jeden Samstag unser Nilpferd putzen

Und dann musste ich gestern bei www.heise.de von einer umwälzenden Änderung lesen:

Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat auf ihrer Konferenz in Prag den Antrag abgelehnt, die Zahl der Planeten auf zwölf aufzustocken. Noch dazu wurde entschieden, den 1930 entdeckten Pluto aus der Planetenreihe zu nehmen. An der elftägigen Konferenz nahmen 2500 Experten aus 75 Ländern teil.

Was nun? Welcher Merksatz hilft meinem Gedächtnis künftig auf die Sprünge, wenn wieder mal in der Kaffeepause astronomische Themen aufkommen?

Einen ersten Vorschlag fand ich dann bei de.wikipedia.org[2]:

Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.“
Dabei gibt acht in Nachthimmel die Anzahl der Planeten an.

OK, funktioniert – und die versteckte Zahl der Planeten hat durchaus Charme. Aber geht das nicht noch besser?

  • Passend zum Sommer (dem im Juli):

    Mit vielen Eisbechern macht Jan seinen Urlaub nett

  • Das Thema „Nachwuchs“ könnte man auch berücksichtigen:

    Macht Vielleicht Ein Moderner Junge Sonntags Unseren Nachtisch?

  • Und auch zum Thema „Cold Calls“ wäre eine Variante denkbar:

    Mancher Vertreter Erklärt Mir Jedesmal Seinen Unsinn Neu

Mir scheint, dass hier noch mehr Kreativität gefragt ist. Insofern lade ich euch herzlich ein, weitere Alternativen in den Kommentaren zu ergänzen. Als Arbeitshilfe kann das folgende Buchstabengerüst eingesetzt werden:

M V E M J S U N

Eine Frage stellt sich mir allerdings doch noch zum Schluß – und die Antwort könnte auch für die katholische Kirche interessant sein: Hätte man in Prag auch feststellen beschließen können, dass die Erde eine Scheibe ist?