BarCampCologne3: Mein Fazit

von Stefan Evertz am 09.06.09 um 8:00 Uhr |

Barcamp Cologne 3

Noch keine zwei Tage ist es her, da war ich noch mittendrin beim 3. Kölner BarCamp. Und wie eigentlich immer war es ein Fest. Die zahlreichen Sponsoren haben für ein tolles Gesamtpaket zusammengelegt (wobei ich hier besonders dem „Gastgeber“ QSC und nicht zuletzt auch dem WLAN-Gott danken möchte, der in Person von Christian Ebert einen ausgezeichneten Job in Sachen WLAN-Versorgung erledigt hat. Durchgehend eine gute Anbindung – überall und jederzeit. Und eine solche Hochverfügbarkeit scheint mir in einer Zeit, in der die Smartphone-Quote weiter sprunghaft ansteigt (und die Notebook-Quote bestenfalls leicht sinkt), einen Extra-Daumen wert zu sein.

Also: Danke an die Sponsoren!

Medium: www.slideshare.net

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Nachfolgend möchte ich noch auf drei Punkte genauer eingehen, wobei ich die beiden ersten Punkte nicht als Kritik, sondern höchstens als Beobachtungen bzw. Verbesserungsvorschläge sehe. Vor allem ändern sie überhaupt nichts an meinem grundsätzlich positiven Fazit zur Veranstaltung.

Sessionlänge
Es gibt schon lange die Erkenntnis „Eine Sache braucht so viel Zeit, wie man für sie eingeplant hat“. Vor diesem Hintergrund wäre wohl fast jede Sessionlänge „zu kurz“. Wenn man aber eine „übliche“ Länge einer Präsentation von 15-20 Minuten ansetzt, dann bleibt bei der diesmal gewählten Gesamtlänge von 30 Minuten (+ 15 Minuten Puffer / Pause) definitiv zu wenig Zeit für die Diskussionen. Und das ist schon deswegen sehr schade, weil sich genau aus diesen Diskussionen oft die späteren vertiefenden Gespräche ergeben, die BarCamps erst richtig spannend machen. Meines Erachtens bleibt daher weiterhin die optimale Sessionlänge 45 Minuten (+ 15 Minuten Puffer / Pause).

Namensschilder
Ja, ich gestehe: Ich war einer von denen (bzw. den wenigen), die sich kurz vorm BarCampCologne3 ein älteres Namensschild aus dem Stapel gegriffen haben. Denn die Ãœberlegung, diesmal Klebeband und Stifte als Basis für „Do-it-yourself“-Schilder zu verwenden und eben keine Namensschilder zu drucken, halte ich weiterhin für nicht sinnvoll:

Meine Handschrift ist selbst auf der nach oben offenen Arzt- (und Anwalts-)Skala als ausserordentlich schlecht lesbar einzustufen. Und unabhängig von der reinen Lesbarkeit vergessen leider sehr viele Menschen, was man so auf ein Namensschild schreiben sollte. Ich habe z.B. mehrfach nur den Vornamen gelesen. Bei den etwas bekannteren Teilnehmern mag das vielleicht noch funktionieren, beim Rest leider nicht. Und es muss sicher nicht die korrekte Gesellschaftsform der Firma notiert sein, aber ein kurzer Hinweis auf Blog, Twitter-Nick oder die Firma kann durchaus hilfreich sein.

Passives Gemecker
Was mich vor Ort und auch bei ähnlichen Veranstaltungen echt nervt, ist die ungesunde Mischung aus Konsumhaltung und Meckerbereitschaft. Da darf man vor allem immer lesen (und zum Teil auch hören), dass die Sessions nicht gut waren oder sind. Und dann frage ich mich schon, welchen Teil des Konzeptes die betreffenden Personen nicht verstanden haben (oder verstehen wollten). Denn Art, Umfang und Qualität der angebotenen Sessions stehen und fallen mit den Teilnehmern. Und wenn jemand ein Thema vermisst, dann kann er morgens zum Mikro greifen und eine eigene Session vorschlagen – spätestens am zweiten Tag. Oft genug passiert dies ja auch. Aber für die anderen könnten die „klassischen“, bereits ausführlich vorab dokumentierten und geplanten Konferenzen eventuell eine bessere Alternative darstellen…

Aber jetzt: Vielen Dank an die OrganisatorInnen!

Und natürlich bedanke ich mich auch bei den mehr als 250 Teilnehmern und Teilnehmerinnnen, die (wieder mal) aus einer Idee eine spannende Konferenz gemacht haben. Es war toll! Und wie so oft nach einem BarCamp gilt wieder mal die Erkenntnis:

...wie ein vom Kollektiv getrennter Borg

Bis zum nächsten Kollektiv-Treffen!

P.S. Weitere Quellen
Es gibt eine wachsende Zahl von Berichten (mein absoluter Lieblings-Fazitartikel stammt übrigens von Sascha Aßbach) sowie eine Video-Aufzeichnung von den beiden Sessionplanungen und den Sessions im sog. Show-Room bei make.tv. Bilder finden sich z.B. bei Flickr und bei ipernity.

P.P.S. Die Notizen zu den beiden Sessions, die ich am Sonntag gehalten habe, folgen im Laufe des Tages – versprochen 🙄

Nachtrag 10.06.09, 12:01 Uhr:
Zumindest die erste Session („BCC3: Notizen zur Nokia / S60-Session„) konnte ich mittlerweile aufarbeiten. Bei dem Tempo ist aich spätestens am Wochenende mit einem Artikel zur zweiten Session zu rechnen 😕

6 Gedanken zu „BarCampCologne3: Mein Fazit

  1. Stefan Evertz Beitragsautor

    @sascha: Nichts zu danken, ganz im Gegenteil: Der ganze Dank gebührt euch. Und das nicht nur, weil ich weiß, wieviel Zeit die Orga frißt und mit was für Sachen man sich da herumärgern darf 😕

    Und es war ja auch keine Kritikpunkte, sondern eher Beobachtungen. Und wie heißt es in Köln so schön: „Jeder Jeck ist anders“ 😈

  2. nicole

    Auch von mir ein herzliches Dankeschön. Sowohl für diesen Artikel, als auch – oder besser: vor allem – für deine tatkräftige Unterstützung 🙂

  3. Pingback: Resüme zum BarCampCologne3 #bcc3 | Telagon Sichelputzer

  4. Jan Theofel

    Ich kann deinem Artikel nur zustimmen. Vor allem der Punkt mit der Sessionlänge spricht mir aus dem Herzen. Auch wenn es für meine Session gereicht hat, bevorzuge ich auch 45-Minuten-Sessions (inkl. Diskussion) und dann 15 Minuten Pause.

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